Die Initiative „Steyregg ist bunt“ organisierte am Freitagabend eine eindrucksvolle Mahnwache vor dem Castell Aurora, einem Treffpunkt für „Identitäre“. Über 50 Personen versammelten sich mit Kerzen und Taschenlampen, um ein deutliches Zeichen für Offenheit, Frieden und Toleranz zu setzen.
In Deutschland hat sich in den letzten Wochen die bisher größte und breiteste Protestbewegung gegen Rechtsextremismus gebildet. Bundesweit fanden über 300 Kundgebungen mit mehr als 800.000 Teilnehmer:innen statt. Auch in Österreich wurden bereits die ersten Aktionen organisiert. In Steyregg setzte die Initiative Steyregg ist bunt am Freitag ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Das Datum für unsere Versammlung wurde bewusst ausgewählt, denn am selben Abend fand im Castell Aurora eine Veranstaltung statt. Die Initiative Steyregg ist bunt trat diesem Treffen entschlossen entgegen, um für eine offene Gesellschaft einzustehen. Mit Erfolg! An der Mahnwache beteiligten sich über 50 Personen – weit mehr, als die Veranstaltung im Castell Aurora besuchten. Und das, obwohl die Idee ganz spontan entstanden ist und weniger als eine Woche im Voraus geplant wurde.
Mit dem stillen und friedlichen Protest, der durch Kerzen und Taschenlampen unterstrichen wurde, zeigte die Initiative, dass Steyregg eine offene, friedliebende und vielfältige Stadt ist, und es vielen wichtig ist, in einer Nachbarschaft frei von Gewalt, Hass und Diskriminierung zu leben.
Darüber hinaus wurde mit dem stillen Protest auf folgende Forderungen aufmerksam gemacht:
- Forderung an die Landespolitik: Es bedarf einer klaren Haltung und Unterstützung seitens des Landes im Umgang mit dem Castell Aurora. Die Angelegenheit kann nicht allein in Steyregg gelöst werden. Zudem wird gefordert, dass Landessubventionen für assoziierte politische Gruppen der Identitären, wie der freiheitlichen Jugend Oberösterreich gestrichen werden, die in Verbindung mit dem Castell Aurora stehen.
- Ablehnung von rechtsextremen Ideen wie jener der „Remigration“.
Die Äußerungen der identitären Bewegung und assoziierter politischer Gruppen dürfen nicht unreflektiert im Raum stehen gelassen werden. Darum leistet die Initiative Steyregg ist bunt Aufklärungsarbeit und fordert über die Stadtgrenzen von Steyregg hinaus dazu auf, gegen rechtsextremes Gedankengut entschieden aufzutreten.